Letzten Freitag wurden wir ganz spontan als „Nachrücker“ zum Pitch vom VOCER Innovation Day 2015 (kurz: #vid15) eingeladen. Es war nicht die erste Einladung, aber es war die erste, die wir annahmen, denn wann hat man schließlich die Chance sein Herzensprojekt gleich einem ganzen Saal voller Journalisten vorzustellen? Diese Chance mussten wir einfach ergreifen und so sagte ich dieses Mal ausnahmsweise zu.
Für den Rest des Tages ließ ich alles andere auf meiner ToDo-Liste stehen und liegen. Denn ich musste mich dem Erstellen eines noch nicht vorhandenen Pitchdecks widmen. Da wir nicht vor Investoren, sondern beim VOCER Innovation Day vor der Presse pitchen sollten, entschied ich mich dafür, dass statt Text nur Bilder die einzelnen Folien zieren. Schließlich galt es hier unsere Startup-Story zu erzählen und ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1.000 Worte. 😉
So blickte ich in die letzten 9 Monate zurück und suchte mir Fotos aus, die unsere Zeit nach dem Launch am besten abbildeten. Das war alleine schon ein sehr schöner Moment. Denn dieser führte mir wieder vor Augen, was wir bis heute schon alles in unserem kleinen Team geschafft haben. Aber wir haben auch noch sehr viel vor und sind daher gespannt, wie sich unsere Plattform und der Markt künftig entwickeln wird.
Nachdem die Präsentation erstellt war, ging es für mich zur Generalprobe mit zweien meiner erfahreneren Team-Kollegen, die eine wunderbare Unterstützung waren. – Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle. Ihr seid einfach großartig! 🙂
Der VOCER Innovation Day 2015 im Hause von Spiegel Online
Am Samstag Nachmittag machte ich mich auf zu meinem aller ersten Pitch. Hier ging es eigentlich nicht um viel. Doch aufgeregt war ich zur meiner eigenen Überraschung schon. Jemanden fremdes vor mehreren hundert Leuten und im Live-Stream anzumoderieren habe ich zuvor, wie z.B. bei der letzten Social Media Week Hamburg, öfter getan und nie wirklich Lampenfieber gespürt. Aber das eigene „Baby“ vorzustellen ist dann offensichtlich wirklich noch eine ganz andere Nummer. Ständig hatte ich Angst den vorgegebenen Zeitrahmen von 7 Minuten nicht einhalten zu können. Ich hatte mehrmals zu Hause mit der Stoppuhr am Rechner gesessen und den Durchlauf geprobt und jedes Mal war es knapp. Das machte mich ein wenig unruhig und es gab für mich nur einen Gedanken: „Es gibt nur 7 Minuten!“
Dabei hatte ich eigentlich nichts zu verlieren. Denn es sollte beim VOCER Innovation Day wie bereits erwähnt ja auch um nichts gehen. Zu Gewinnen gab es nur eine neue Erfahrung und so war dieser Pitch auch nur zum Üben gedacht. Das schöne war, dass ich diese Übung in einem mir sehr vertrauten Kreis machen durfte. Denn es standen neben einem mir bis dato unbekanntem Startup noch bekannte Gründer aus meinem Netzwerk im Wettbewerb. Diana und Philip Knodel sind im Gegensatz schon wahre Pitch-Experten und präsentieren AppCamps stets sehr souverän. Auch Paul Bekendorf von Audioguide.me ist schon seit 2 Jahren eine Bühnenprofi, wenn es darum geht für sein Startup zu pitchen. Das beeindruckt mich natürlich sehr. Das schöne war, dass diese „alten Hasen“ es verstanden mich ein wenig zu beruhigen.
Da ich Neuling entscheiden durfte, wann ich dran sein wollte, entschied ich mich als Letzte zu pitchen. Dabei versprach ich mir beim Zuschauen mehr innere Ruhe zu gewinnen, was am Ende auch ganz gut geholfen hat. So schien es mir zumindest.
Nachdem Paul mit viel Leidenschaft bis zum lauten „Dong!“ des Gongs audioguide.me dem Publikum präsentierte, ging es für mich auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Die Anmoderation erfolgte durch Eva Schulz, die zu jedem Startup ein #-Quiz à la „Wer bin ich?“ einband.
Das kitchennerds.de etwas mit Kochen zu tun hatte, war auf dem ersten Blick klar und nicht von der Hand zu weisen. Doch in welchem Kontext, war den Zuschauern beim Pitch des VOCER Innovation Day noch nicht ganz klar. Das löste ich dann aber sofort mit meiner Präsentation auf und stellte unseren Online-Marktplatz, wo man einen Privatkoch oder Kochkurs für zu Hause buchen kann, vor.
Anfangs war ich dann schon sehr erstaunt, wie sehr meine Beine wackelten, fühle ich mich auf der Bühne doch immer fast wie zu Hause. Tja, und plötzlich… Plötzlich ertönte es mitten in meiner Präsentation wie aus dem Nichts „Herzlich Willkommen bei audioguide.me“, in nicht unüberhörbarer Lautstärke zur Bühne hinüber. Ups, dachte ich mir und schielte leicht hilfesuchend zum Tontechniker. Denn ich vermutete, dass ihm etwas beim Mischpult ausversehen entglitten ist. Als ich dann meinen Blick wieder zum Publikum wendete, sah ich vor mir ebenfalls einen sehr lachenden Paul unter dem Motto, „Oh, das bin ja ich! Ähm, sorry…“, vor mir gestikulieren. „Okay, kann passieren. Also bloß nicht komplett aus der Fassung bringen lassen. Augen zu und durch. Du hast nur 7 Minuten!“, hörte ich meine innere Stimme sagen und versuchte das Beste aus der Situation zu machen.
Die 7 Minuten habe ich am Ende zu meiner persönlichen Verwunderung doch noch geschafft und stellte mich den Fragen der Jury, die sich kurz darauf zur Beratung zurück zog.
In der Zwischenzeit wurden einzelne Teilnehmer des VOCER Innovation Day gefragt, welche Session ihr persönliches Highlight des Tages war. Die Zeit verging dabei wie im Fluge und schon hatte die Jury ihre Entscheidung gefällt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich uns keinerlei Chancen ausgerechnet. Schließlich sollten bei dem Pitch eigentlich nur Startups aus dem journalistischen Umfeld antreten und so stand die Chance 50:50 für für „untold“ einem Berliner Startup und audioguide.me für den Workshop den es zu gewinnen galt. Doch plötzlich hieß es auf einmal, dass es zwei Gewinner geben würde, wovon einer einen „Sonderpreis“ erhalten sollte. Als dann schon den ersten beiden Startups mitgeteilt wurde, dass sie leider nichts gewonnen hätten, war der Groschen bei mir noch längst nicht gefallen. Warum auch? Ich war ja ganz klar als Außenseiterin mit kitchennerds.de bei meinem allerersten Pitch am VOCER Innovation Day angetreten. Doch dann passierte wirklich das für mich Unfassbare: Auf einmal verkündete die Spiegel Online Chefin, Katharina Borchert, dass der spontane Sonderpreis an kitchennerds.de gehen würde. Ich traute meinen Ohren kaum und war total geplättet. So ganz fassen konnte ich es nicht, erst als ich die Reaktionen auf Twitter las, konnte ich realisieren, das wir wirklich gemeint waren und wir tatsächlich beim ersten Pitch einen kleinen Volltreffer gelandet hatten. Yeah! 🙂
Was wir mit dem auf dem VOCER Innovation Day gewonnenen Mediabudget von Spiegel Online machen werden, muss ich mir noch ganz klar in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Aber eines ist klar: Gebrauchen können wir das auf jeden Fall! 🙂